Am Samstag den 30. Mai 2020 bot der Obst- und Gartenbauverein Kirchzell den 3. Friedhofspflanzen-Pflegekurs auf dem Kirchzeller Friedhof für jedermann an. Pünktlich um 10.00 Uhr erwartete man schon den 1. Vorsitzenden Gerhard Schäfer des OGV auf dem Kirchzeller Friedhof und bat um Hilfe. Ideal war, dass die weiteren Friedhofsbesucher über den ganzen Tag verteilt erschienen, so konnte man vor Ort die Gräber einzeln und individuell besprechen. Vermeintlich banale Dinge wie die Rosenpflege, das Zurückschneiden von abgeblühten auf die richtigen darunterliegenden nach außen zeigenden Augen waren ebenso interessante Themen wie das Kurzhalten von Bodendeckern. Gezeigt wurde auch das Verjüngen von z.B. einer Lavendel-Heide und wie man aus den verholzten frischen Trieben Stecklinge ziehen kann. Die „Schneeheide, Erika carnea“ blüht nur dann reichlich, wenn sie nach der Blüte Anfang Mai einen kräftigen Rückschnitt bis ins alte Holz erfährt, teilte er einem weiteren Besucher mit. Das in Form halten von Koniferen, sie können bei regelmäßiger Pflege viele Jahrzehnte alt werden, war ein Thema bei gleich mehreren Gräbern. Sie sollten an den Spitzen nie mit einer Schere geschnitten werden, da sie beim Zurücktrocknen immer unansehnlich braun werden. Sie werden pinziert, das heißt, sie werden mit den Fingerspitzen regelmäßig ausgezwickt. Friedhofsgerecht klein halten kann man nahezu alle Pflanzen, wenn man sie über das Jahr verteilt mehrfach an den Blattachseln einkürzt. Häufige kleine Schnitte sind weniger auffällig, als einmal kräftig zurückzunehmen. Ende August sollte man nicht mehr schneiden, da die Neuaustriebe zum Jahresende fleischweich bleiben und den Winterfrösten nicht widerstehen können, erklärte Schäfer. „Richtiges gießen, so schien es war in diesem Jahr das Hauptthema, „für das Wurzelwachstum ist es besser einmal die Woche kräftig, als täglich nur die Oberfläche anzufeuchten, gscheit lebbern, geit diefi Worzel“. In der Mittagsonne nie die Blätter benetzen, Mehltau empfindliche Pflanzen immer vormittags, weil stehende Abendnässe für den Pilz günstige Bedingungen schafft, waren selbst für die Älteren interessante Tipps.  Kamen zur Mittagszeit  die Angehörigen  nur spärlich, so nahm er sich auch noch am Ende gegen 17.00 Uhr für die vielen späten Besucher ausreichend Zeit und  erklärte detailreich alle Besonderheiten der einzelnen Gewächse und gab die passenden Tipps.

Von allen Friedhofsbesuchern gab es noch viele Kommentare zur Blumenaktion zum 25jährigen Jubiläum der Widergründung des OGV. Große Enttäuschung allerseits zum „Blumenklau beim OGV“.

Eigentlich wollten wir „nur etwas Schönes machen, für Alle“. Große Freude meinerseits mit wieviel Engagement, Elan und Fleiß die Mitglieder des OGV bei der Umsetzung der geplanten Aktion zu Gange waren. Mittlerweile sind wir frustriert, enttäuscht und verärgert und man wird nachdenklich wie man sich in Zukunft verhalten soll. Dachten wir anfänglich an einen dummen Jungenstreich, so hat sich die Situation geändert und wir sind erschrocken welches Ausmaß bis Dato eingetreten ist. So mussten wir feststellen, dass bereits an neun von uns aufgestellten Blumenkörben, teils bis zu vier Pflanzen von Blumensüchtigen entfernt wurden. Sollte jemand irgendwelche Beobachtungen gemacht haben oder auch zukünftig machen dann würden wir uns über vertrauliche Mitteilungen freuen.

Albert Einstein sagte:

Zwei Dinge auf der Welt sind grenzenlos, das Universum und die Blödheit der Menschen, beim Universum bin ich mir jedoch nicht ganz sicher…

Obst- und Gartenbauverein Kirchzell

Schäfer Gerhard